Immer wieder stellt sich uns die Frage was denn eigentlich der Unterschied zwischen Geist oder Brand ist. Daher zuallererst erst Mal die Gemeinsamkeit: Beides sind Spirituosen und alle Spirituosen sind entweder auf Basis eines Geistes oder eines Brandes angesetzt.
Für Spirituosen gilt nach EU-Verordnung (EWG) Nr. 1576/89 Artikel 2 folgendes.
Eine „Spirituose“ ist ein alkoholisches Getränk, das
a) für den menschlichen Verzehr bestimmt ist,
b) besondere sensorische Eigenschaften aufweist,
c) über einen Alkoholgehalt von mindestens 15 % vol verfügt
Geist oder Brand?
Der Unterschied ob Geist oder Brand liegt im Herstellungsverfahren.
Geist
Für einen Geist werden Beeren (Waldhimbeere) oder Kräuter (Ossergeist), die als Aromaträger dienen, in hochreinen, hochprozentigen Alkohol eingelegt, wodurch sich die Aromastoffe an die Alkoholmoleküle andocken und so in den Geist übergehen. Dieses Verfahren nennt man Mazeration, was aus dem Lateinischen stammt und so viel wie „einweichen“ heißt. Anschließend wird auch hier die vergorene, zuckerhaltige Maische destilliert. Auf 100 kg Früchte dürfen maximal 20 Liter Alkohol kommen und der Alkoholgehalt muss mindestens 37,5 % Vol. betragen. Durch dieses Verfahren ist die Ausbeute bei einem Geist wesentlich höher als bei einem Brand, was sich schlussendlich auch im Preis niederschlägt.
Brand
Bei der Herstellung eines Brandes werden die Früchte mit Hefe eingemaischt und anschließend destilliert. Die Gärung der Maische verwandelt den Fruchtzucker in Alkohol. Der gesamte Alkohol, den der Brand am Ende hat, entsteht aus dem vorhandenen Zucker des Brenngutes. Hierbei ist es besonders wichtig, dass der Geruch und Geschmack des Ausgangsmaterials, z.B. Marillen oder Quitten, beim Endprodukt noch deutlich erkennbar ist. Vor allem bei kleinen Früchten, wie z.B. Vogelbeeren, ist dies sehr mühselig, da die Früchte selber kaum Zucker enthaten, daher ist eine große Menge an Früchten notwendig, um eine kleine Menge Brand herzustellen, was sich auch im Preis deutlich bemerkbar macht.
Wir hoffen wir konnten mit unserer kleinen Spirituosen-Kunde ein klein wenig Licht ins Dunkel bringen und das Wichtigste ist doch immer noch: Hauptsache es schmeckt!