Jeder Weintrinker kenn es – man schüttet den letzten Rest der Flasche ins Glas und dabei kommt zeitgleich eine Portion Weinstein mit ins Glas. Doch was ist Weinstein eigentlich? Wie entsteht er? Und hat das eigentlich irgendwelche Auswirkungen?
Fangen wir mit der letzten Frage an. Weinstein ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich und ist auch kein Hinweis für mangelnde Qualität. Es ist ein natürliches Produkt, das entsteht, wenn sich die im Wein enthaltenen Mineralien, wie zum Beispiel Kalium oder Kalzium mit Weinsäure verbinden. Je länger die Trauebn am Rebstock gereift sind desto mehr Mineralien können sie in sich aufnehmen. Ferner je reifer die Trauben bei der Lese sind desto mehr Weinsäure enthalten sie.
Somit sind die Bestandteile in gelöster Form in jedem Wein enthalten und Weinstein kann sich bilden. Sichtbar wird er allerdings erst, wenn bei der Lagerung und Gärung bei geringen Temperaturen Kristalle freigesetzt werden. Wenn die Gärung bei geringen Temperaturen langsam und lange durchgeführt wird, führt dies dazu, dass zwar wenig Kristalle im Fass sind aber umso mehr aber später in der Weinflasche.
Die Menge des Weinsteins entsteht jedoch in Abhängigkeit von Weinjahrgang und Alkoholgehalt. Vom Alter des Weines ist er allerdings unabhängig. Oft entsteht bereits bei Gärung und Reiferung der erste Weinstein im Fass. Mit dem Alter können aber größere Weinkristalle entstehen, da sich viele kleine Kristalle zu größeren zusammenschließen.
Insgesamt ist Weinstein also eher ein Qualitätsmerkmal. Man kann davon ausgehen, dass der Wein einen hohen Mineraliengehalt hat und die Lagerung und Gärung ohne chemische Hilfsmittel, sondern mit Zeit und Fleiß von statten gegangen ist.