Güteklassen vom Wein und was sie bedeuten

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Güteklassen von Wein – Was bedeutet eigentlich Landwein, Deutscher Wein, Qualitätswein oder Prädikatswein?

Wenn man sich mit dem Thema Wein beschäftigt, kommen immer wieder die gleichen Begrifflichkeiten vor. In unserem heutigen Artikel möchten wir Ihnen die verschiedenen Güteklassen des deutschen Weines erklären. Für viele ist die Einteilung in Güteklassen die wichtigste gesetzliche Angabe am Weinetikett. Erfahren Sie hier die Grundlagen zu den Güteklassen vom Wein und was sie bedeuten.

Deutscher Wein

Der Deutsche Wein ist die niedrigste der Güteklassen. Dies ist ein Wein ohne Herkunftsbezeichnung, der allerdings zu 100% von deutschem Rebland kommt. Früher wurde dieser Wein auch als Tafelwein bezeichnet. Deutscher Wein muss von heimischem (deutschen) Lesegut stammen, welches auf zugelassenen Rebflächen mit zugelassenen Sorten kommt. Der Alkoholgehalt darf zwischen 8,5 vol. % und 15vol. % liegen. Deutscher Wein darf vor der Gärung mit einer bestimmten Menge an Zucker angereichert werden, um den Alkoholgehalt des Weines etwas zu steigern

Deutscher Landwein

Die Güteklasse Deutscher Landwein ist eine geschützte geografische Angabe. Hierbei müssen 100% der Trauben aus einer benannten Region stammen. Zumeist ist dies ein unkomplizierter Wein, der typisch für die jeweilige Region ist. Derzeit gibt es in Deutschland 26 Deutsche Landweingebiete. Beim Alkoholgehalt und der Anreicherung mit Zucker ist kein Unterschied zur Güteklasse „Deutscher Wein“.

Qualitätswein

Der Qualitätswein ist die größte Guppe deutscher Weine. Hierbei müssen 100% der Trauben aus einem der dreizehn deutschen Anbaugebiete stammen. Zudem muss der Wein eine amtliche Qualitätsweinprüfung bestanden haben, bei der neben einer sensorischen Analyse auch eine analytische Kontrolle vollzogen wird. Je nach Rebsorte und Anbaugebiet gibt es beim Qualitätswein einen unterschiedlichen unteren Grenzwert beim Alkoholgehalt. Allerdings müssen Qualitätsweine mindestens 7 vol. % Alkoholgehalt aufweisen. Ein Zusatz mit Zucker ist auch hier erlaubt.

Prädikatswein

Prädikatswein ist die höchste Qualitätsstufe. Weine dieser Klasse müssen den höchsten Qualitätsanforderungen hinsichtlich der Reife, Harmonie und Eleganz entsprechen. Daher ist eine Anreicherung hier verboten! Insgesamt gibt es sechs verschiedene Prädikate, die sich wiederum in unterschiedlichen Mindestmostgewichten je nach Rebsorte und Anbaugebiet unterscheiden.

Kabinett

Folglich ist der Kabinett die unterste Stufe der Prädikatsweine. Wenngleich der Kabinett ein feiner, leichter Wein ist, für den nur reife Trauben verwendet werden. Zumeist sind dies Weine mit geringem Alkoholgehalt. Die Mindestanforderung an einen Kabinett ist, dass er mehr als 73 Grad Oechsle hat.

Spätlese

Spätlese-Weine sind reife und elegante Weine, die eine feine Fruchtnote aufweisen. Vorausgesetzt um diese Bezeichnung zu erhalten dürfen die Trauben erst ab einem gewissen Termin, dem Spätlese-Termin, geerntet werden. Hinsichtlich der Oechsle ist die Mindestanforderung hier 85 Grad Oechsle.

Auslese

Eine Auslese ist ein edler Wein. Bei der Auslese dürfen nur vollreife Trauben zu Wein verarbeitet werden, alle unreifen Beeren werden vorher aussortiert. Durch die Bezeichnung Auslese wird zudem der Reifegrad der Trauben bzw. der individuelle Zuckergehalt zum Zeitpunkt der Lese angegeben. Alles in allem sind diese Weine aufgrund des Zuckergehaltes lange haltbar und gewinnen mit der Zeit an Geschmack.

Beerenauslese

Die Beerenauslese ist ein voller und fruchtiger Wein. Überreife, edelfaule Beeren sind die Basis der Beerenauslese. Hierdurch ergeben sich sehr süße Weine mit einem eher niedrigeren Alkoholgehalt, die eine honigähnliche Farbe aufweisen.

Trockenbeerenauslese

Um eine Trockenbeerenauslese zu erhalten, werden rosinenartige, eingeschrumpfte und edelfaule Beeren gewonnen. Aufgrund der Edelfäule ist der Zuckergehalt in den Trauben stark konzentriert. Somit findet die Lese erst statt, wenn die Beeren fast komplett getrocknet sind. Die Trockenbeerenauslese bildet die Spitze der Qualitätspyramide mit ihren süßen, honigartigen Weinen. Abgesehen hiervon ist die extreme Alterungsfähigkeit dieser Weine sehr besonders.

Eiswein

Darüber hinaus ist der Eiswein eine weitere Besonderheit. Entsprechend des Namens werden die Trauben in gefrorenem Zustand bei mindestens -7 Grad C° gelesen und in gefrorenem Zustand gekeltert. Infolgedessen kann man durch dieses Verfahren lediglich das Fruchtkonzentrat pressen. Dabei entsteht ein sehr süßer Wein.