Jeder kennt es, man ist im Supermarkt, im Weinladen oder online auf der Suche nach dem „richtigen“ Wein. Dabei gibt es eine unendlich große Auswahl an verschiedenen Weinen. Doch welche Weinarten gibt es eigentlich und wie unterscheiden sich Rot-, Weiß-, Rosé- und Schaumwein voneinander? Wir geben einen kleinen Einblick!
Weißwein
Wir starten unsere Vorstellungsrunde mit Weißwein. Insgesamt werden in Deutschland ca. 140 verschiedene Rebsorten auf einer Fläche von ca. 103.079 Hektar Rebfläche angepflanzt. Aus den Trauben dieser Rebflächen werden zu 67% Weißwein und zu 33% Rotwein erzeugt. Dies liegt daran, dass Weißwein vor allem in den kühleren Weinbaugebieten angepflanzt wird, da die weißen Rebsorten weniger Wärme und Licht bis zur Vollreife benötigen, als rote Rebsorten. Insgesamt bieten Weißweine das größte Spektrum an geschmacklicher Vielfalt.
Die drei häufigsten angebauten Rebsorten in Deutschland sind derzeit:
- Riesling (22,4 %)
- Müller-Thurgau (12,8%)
- Silvaner (5,0%)
Dabei ist Deutschland weltweit führend beim Rieslinganbau. Daher wird der Riesling hierzulande auch oft die Königin unter den Weißweinsorten genannt.
Weitere berühmte Vertreter der Weißweinsorten sind der Grauburgunder (Pinot Grigio) und der Weißburgunder (Pinot Bianco). Allerdings werden inzwischen auch vermehrt internationale Klassiker wie Chardonnay und Sauvignon Blanc in Deutschland angebaut.
Wie entsteht Weißwein?
Weißwein wird aus weißen oder roten Trauben mit hellem Fruchtfleisch hergestellt. Wann die Trauben für den Weißwein gelesen werden, hängt hauptsächlich vom geplanten Endprodukt ab. So werden die Trauben für trockene Weißweine meist einige Tage vor der Vollreife geerntet, da zu diesem Zeitpunkt ein optimales Gleichgewicht von Säure und Zucker vorherrscht. Hierdurch ergeben sich die typischen Aromen und Säuren im Weißwein. Prinzipiell gilt je weiter die Reife, desto geringer der Säuregehalt, aber umso höher das Mostgewicht. Dies ist wiederum die Voraussetzung für restsüße Dessertweine.
Unmittelbar nach der Weinlese werden die Trauben abgepresst. Das bedeutet, dass im Gegensatz zum Rotwein, der Most nur aus Traubensaft besteht und ohne Haut und Kerne vergoren wird. So sind im Wein später kaum Gerbstoffe enthalten. Der vorgeklärte Traubensaft kommt zur Vergärung in den Gärbehälter. Hierbei dauert die Hauptgärung ca. 6–8 Tage. Während dieser Zeit wird der im Most enthaltene Zucker zu Alkohol umgesetzt. Prinzipiell gilt: Je länger die Gärung, desto frischer und schlanker wirkt der Wein. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass der Wein kräftiger wird, wenn die Gärung aufgrund höherer Temperaturen schneller abgeschlossen ist. Zurückzuführen ist dieser Effekt auf die Gerb- und Aromastoffe, die Träger der Geschmacksstoffe, die bei höheren Temperaturen stärker mit anderen Stoffen reagieren. Nach dem Gärvorgang erreichen die meisten Weißweine einen typischen Alkoholgehalt zwischen 8 und 13 %.
In der nächsten Serie „Welche Weinarten gibt es?“ beschäftigen wir uns mit Rotwein.